Manual Therapie in der Orthopädie - Effektive Hilfe bei Beschwerden des Bewegungsapparats

23. Oktober 2024

Manual Therapie ist eine bewährte Methode, Funktionsstörungen des Bewegungsapparates - sogenannte Blockaden - zu behandeln.

Die Vorteile der Manual Therapie liegen vor allem in ihrer sanften und effektiven Wirkweise.

Der darin ausgebildete Arzt setzt gezielte Handgriffe ein, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern und kann so den Heilungsprozess ohne Medikamente oder invasive Eingriffe fördern.

WIE FUNKTIONIERT MANUAL THERAPIE?

Die Basis der Manual Therapie liegt in der gezielten Diagnose der Bewegungseinschränkungen und Linderung der dadurch verursachten Schmerzen.

Ziel ist es, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern die zugrundeliegende Ursache der Beschwerden zu beheben.

Eine vorausgehende ärztliche Untersuchung stellt sicher, dass den Beschwerden keine akuten Verletzungen der Wirbelsäule zugrunde liegen.

Erst wenn feststeht, dass es sich um eine reversible (umkehrbare) Einschränkung handelt und keine andere Ursache (z.B. Schädigungen an der Nervenwurzel) vorliegt, darf der Arzt eine mobilisierende oder manipulierende Therapie einleiten.

MOBILISATION und MANIPULATION

Um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern werden mit gezielten Handgriffen Mobilisation und Manipulation in der Manual Therapie angewendet.


Bei der Mobilisation wird das Gelenk passiv, sanft in die eingeschränkte Bewegungsrichtung bewegt. Dies kann zum Beispiel durch das Dehnen oder Strecken von Gliedmaßen und Gelenken mithilfe von Zugreizen (Traktionsbehandlung, Extensionsbehandlung) durchgeführt werden. 

Die Manipulationstechnik wird auch gerne als „Einrenken“ bezeichnet, obwohl die Ursache üblicherweise kein „ausgerenktes“ Gelenk ist.

Die Gelenke werden dabei mit geringer Kraft gegeneinander bewegt. Diese ruckartige Bewegung begleitet oft ein „Knacksen“, da Druck aus der zwischen den Gelenken liegenden Gelenksflüssigkeit entweicht. Aber auch wenn es nicht knackst, wirkt sich der Handgriff positiv aus.


Daher dürfen Manipulationen an der Wirbelsäule nur von Ärzten, die in der manuellen Medizin ausgebildet sind, durchgeführt werden.


Sind die Beschwerden mit Hilfe der Manuellen Therapie abgeklungen, empfehle ich meinen Patienten ein regelmäßiges Training zur Kräftigung des Bewegungsapparates. Dadurch kann künftigen Funktionsstörungen entgegengewirkt und der Effekt der Manuellen Therapie bewahrt werden.

BEI WELCHEN BESCHWEDEN KANN MANUAL THERAPIE ANGEWENDET WERDEN?


Die Behandlung kann bei akuten Problemen ebenso wie bei chronischen Beschwerden eingesetzt werden und ist somit Teil eines ganzheitlichen Behandlungsplans bei

  • Wirbelsäulenbeschwerden
  • Rückenschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen


Ziel ist es, die natürliche Beweglichkeit wiederherzustellen und die oftmals lang ertragenen Schmerzen zu lindern. 


WANN DARF MANUAL THERAPIE NICHT ANGEWENDET WERDEN?


Obwohl die Manual Therapie vielfältig einsetzbar ist, gibt es Erkrankungen, bei denen sie nicht durchgeführt werden sollte.

Dazu zählen:

  • Akute Entzündungen im betroffenen Gelenk
  • Frische Knochenbrüche oder Instabilitäten
  • Tumore
  • schwere Osteoporose
  • Infektionen oder fieberhafte Erkrankungen
  • Neurologische Störungen, bei denen die Ursache nicht eindeutig geklärt ist


WELCHE GRENZEN HAT DIE MANUAL THERAPIE IN DER ORTHOPÄDIE?


Manual Therapie kann viele Beschwerden lindern, sie kann aber nicht notwendige weiterführende medizinische Maßnahmen oder chirurgische Behandlung ersetzen.


Bei schweren strukturellen Schäden, wie einem fortgeschrittenen Bandscheibenvorfall oder ausgeprägter Arthrose, kann die Manual Therapie zwar die Beschwerden lindern, aber die eigentliche Ursache nicht beheben.


Manual Therapie sollte daher immer Bestandteil eines ganzheitliches Behandlungsplans sein.

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